Pädaudiologie: Facharzt, Untersuchung, Hörtests

Inhaltsverzeichnis

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    Pädaudiologie

    Als Teilgebiet der Audiologie beschäftigt sich die Pädaudiologie mit der Diagnostik und Therapie von Hörstörungen sowie Störungen der auditiven Wahrnehmung im Kindesalter. Sie ist gemeinsam mit der Phoniatrie als ein eigenständiger Fachbereich zu begreifen. Der Disziplin kommt besondere Relevanz zu, da Entwicklungsdefiziten aktiv durch rechtzeitiges Erkennen von Hörstörungen und entsprechender Intervention vorgebeugt werden kann. Dies betrifft vor allem die Sprachentwicklung.

    Pädaudiologe - Facharzt für Pädaudiologie

    Behandelnde in der Pädaudiologie werden als Pädaudiologen bezeichnet. Um als Pädaudiologe tätig zu sein, ist nach dem Medizinstudium eine zusätzliche Weiterbildung nötig. Diese umfasst in der Regel mindestens fünf Jahre, in denen zwei Jahre einer Basisausbildung im HNO-Bereich entsprechen und drei Jahre fachspezifisch ausgerichtet sind.

    HNO Pädaudiologie

    Die Phoniatrie und Pädaudiologie ist zwar ein eigenes Fach-, Wissenschafts- und Forschungsgebiet, verzeichnet ihre Wurzeln jedoch in der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde. Zudem findet eine interdisziplinäre Zusammenarbeit der beiden Fachbereiche statt.

    Pädaudiologie Sprachentwicklung

    Eine Verzögerung der Sprachentwicklung kann verschiedenste Gründe haben, unter anderen zählen Hörstörungen dazu. Mithilfe einer spezifischen Anamnese von Sprache und Sprechen, einem standardisierten Fragebogen zur kindlichen Sprachentwicklung, klinischen Tests, audiologischen Tests und gegebenenfalls einer Analyse der Artikulation sowie einer Spektralanalyse kann eine entsprechende Diagnostik stattfinden. Im Falle einer festgestellten Verzögerung werden zumeist logopädische und ergotherapeutische Behandlungen, Frühförderung oder Sprachheilkuren initiiert. Auch die Beratung der Erziehungsberechtigten spielt eine zentrale Rolle in der Behandlung.

    Pädaudiologische Untersuchung Ablauf

    Während der pädaudiologischen Untersuchung werden Sprach- und Hörfähigkeiten der kindlichen Patienten überprüft. Zu einem gewissen Grad ist die Untersuchung altersabhängig, denn das Alter bestimmt maßgeblich die Fähigkeit zur Mitarbeit des Untersuchten. Im Schulalter lassen sich so zusätzlich die auditive Verarbeitung und Wahrnehmung, Schreibfähigkeiten, Konzentration und weitere kognitive Leistungen erfassen.

    Pädaudiologischer Hörtest

    Hörtests müssen in der Pädaudiologie dem Entwicklungsalter der jungen Patienten angepasst werden. Prinzipiell wird zwischen objektiven und subjektiven Tests unterschieden, wobei sich objektive Tests für jüngere Kinder eigenen, denn sie erfordern keine Mitarbeit.

    Bereits bei Neugeborenen kann und sollte das sogenannte Neugeborenen-Hörscreening durchgeführt werden. Es dient dem Erkennen angeborener Hörschäden und ermöglicht eine besonders frühzeitige Behandlung. Grundlage der Untersuchung ist die Messung otoakustischer Emissionen der Hörsinneszellen, sogenannter Innenohrechos.

    Eine Hirnstammaudiometrie (engl. BERA), ebenfalls eine objektive Messung, misst die frühen akustisch evozierten Potenziale (FAEP), die von der Hörbahn ausgehen und bis zum Hirnstamm reichen. Das Ergebnis ermöglicht eine Feststellung der Hörschwelle. Die Belüftung des Mittelohrs und somit Anzeichen für eine Schallleitungsschwerhörigkeit lassen sich mit der Tympanometrie überprüfen.

    Ist die Mitarbeit des Kindes gegeben, werden zudem subjektive Überprüfungen durchgeführt. Mithilfe der Ablenk- oder Reaktionsaudiometrie lässt sich im freien Schallfeld die Hörschwelle ermitteln. Dies basiert auf Grundlage der Untersuchung von Bewegungen der Augen, des Kopfes und des Körpers zu einer Schallquelle. Ab circa zwei Jahren ist die Spielaudiometrie einsetzbar. Hierbei wird die Reaktion des Kindes im freien Schallfeld innerhalb einer Spielhandlung betrachtet

    Tonschwellenaudiometrien eignen sich ab einem Alter von etwa vier Jahren, sofern das Kind bereit ist, Kopfhörer zu tragen. Mit ihr ist die Hörschwelle separat für jedes Ohr bestimmbar. Darüber hinaus bilden Sprachaudiometrien eine wichtige Grundlage für die Feststellung, Durchführung und Überprüfung einer Hörgeräteversorgung. Die Versorgung von Kindern mit Hörgeräten wird durch Pädakustiker übernommen.